Thema der neuen Ausstellung im Aeronauticum Nordholz ist das Flugzeug Arado Ar 196, eines der beiden Aufklärungsflugzeuge von Bord des gesunkenen Schlachtschiffs PRINZ EUGEN, das aus den USA zurück nach Deutschland geholt wurde und jetzt in einer Halle restauriert wird. Es soll nicht nur das Flugzeug als technisches Objekt gezeigt werden, sondern auch die Umstände seiner Herstellung unter der Bedingungen der Kriegsproduktion, bei der Zwangarbeit der wesentliche Faktor war. Hierzu gibt es Interviews mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen aus einem Werk der Arado-Flugzeugwerke.

 

Aufgabe der Gestaltung war es nun, das große Wasserflugzeug und die räumlich unauffälligen Videodokumente und Texttafeln in eine sinnvolle räumliche Konstellation zu bringen. Dazu dient eine 5 x 7 Meter große, schräg in den Raum gestellte Wand, die auf der Rückseite Nischen zur Betrachtung der Videos enthält und auf der Vorderseite ein großes, von Hand gemaltes Wandbild, das auf dem Foto noch in Arbeit ist, ausgeführt durch die Künstler von Doppelpack, die auf großformatige Wandbilder spezialisiert sind. Malerei hat gegenüber einem Großfoto immer den Vorteil, dass sie keine Unschärfe kennt, aber in diesem Fall ist die Bildvorlage eine Überblendung aus einem Bild einer Gruppe von Fremdarbeitern mit einer Innenansicht einer Produktionshalle.

Der Effekt ist wie geplant: Der Besucher blickt zuerst auf das große Bild, dessen Inhalt ein echtes Gegengewicht zum noch in Restaurierung befindlichen, grau-grünen Flugzeug bildet.