03.05.2014

Entdecke die Herrlichkeit

Mit der Renovierung und Wiederherrichtung von Schloss Evenburg stellte sich auch die Frage der Neunutzung der  Räume. Der Bau von 1862 im neugotischen Stil war ursprünglich als Wohnhaus der Famile des Grafen von Wedel errichtet worden und hatte ein älteres, klassizistisches Gebäude ersetzt. Der Tudorstil war zu Bauzeiten von manchen als etwas zu modisch empfunden worden. Auch heute noch, nach der Wiederherstellung der Fassaden und bekrönenden Türmchen, vermag er hier in Leer zu verblüffen.

Im bauzeitlichen Einrichtungskonzept stellten die Erdgeschoßräume, die nur wenige Stufen über dem Schloßhof liegen, den Privatbereich mit Schlafzimmer, Kinderzimmer, Speiseraum, Billardzimmer und Privatgemächern von Graf und Gräfin dar, während Gästezimmer und Repräsentationsräume im Obergeschoß angesiedelt wurden. Wohnräume von Personal, Küche und andere Nebenräume verteilten sich auf Dach- und Kellergeschoß.

Nun sollte im Erdgeschoß eine Ausstellung zur Gartenkultur in Ostfriesland und Niedersachsen eingerichtet werden, im Obergeschoß ist Platz für Wechselausstellungen und Veranstaltungen, ein Trauzimmer steht für Hochzeiten zur Verfügung.

Warum Gartenkultur in der Evenburg? Zwar ist der Park im englischen Landschaftspark durchaus ansehnlich, doch dies ist nicht der zentrale Anknüpfungspunkt. Vielmehr hatte sich Carl Georg von Wedel nach dem Bau der Evenburg auch mit der Erschließung neuer Einnahmequellen zu beschäftigten. Die kleine Hausgärtnerei versprach die Möglichkeit zusätzlicher Gewinne. In kurzer Zeit entstand ein umfangreicher Betrieb unmittelbar neben dem Schloß mit Kalt- und Warmhäusern, einem Heizhaus, Anzuchtbeeten und allem Notwendigen, um einen gedruckten Katalog mit etwa 2000 Pflanzen, Sämereien und Früchten zu ermöglichen. Sogar Ananas wurde in Leer gezogen und verkauft.

Zu den zahlreichen umgesetzten Ausstellungideen gehören Zitate der Bewohner, die ihre Haltung zum Leben und auch die kleinen alltaglichen Probleme illustrieren. wechselnde Motive werden hiermit Lichtprojektoren auf die Wände geworfen.

 
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